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Vielleicht fragt Ihr Euch, warum ich einen Finanzblog gestartet habe. Davon gibt es immerhin schon eine ganze Menge – in den USA, aber auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die grosse Mehrzahl dieser Blogs richtet sich jedoch an Männer. Dies wahrscheinlich nicht einmal mit Absicht. Das Thema interessiert Männer nur einfach mehr, daher tauschen sie sich hierzu auch untereinander aus.

Es gibt nur wenige Finanzblogs, die sich auch an Frauen richten bzw. bei denen Frauen zur Sprache kommen. Und auch wenn man sich im Freundeskreis mal umhört, heisst es bei uns Frauen oft: «Darum kümmert sich mein Mann/Partner.» Das ist schade, denn letztlich geht das Thema ja beide etwas an. Auch Frauen sollten sich hierzu mehr Gedanken machen und die Verantwortung nicht einfach abschieben.

Ich selbst hatte mit Finanzen bis vor wenigen Jahren auch gar nichts am Hut. Inzwischen hat sich dies grundlegend geändert. Mir ist endlich bewusst geworden, wie wichtig es ist, sich mit den eigenen Finanzen auseinanderzusetzen. Um jederzeit genügend Geld für den Alltag zur Verfügung zu haben, auch mal auf eine grössere Anschaffung sparen können und fürs Alter vorzusorgen.

In diesem Artikel möchte ich gerne mit Euch teilen, wie ich zum Thema Finanzen kam und warum es bei mir auf einmal «Klick» gemacht hat.

Kein Händchen für Geld

Wie bereits gesagt, hatte ich mit Finanzen bis vor wenigen Jahren gar nichts am Hut und konnte ehrlich gesagt auch nicht wirklich gut mit Geld umgehen. Wenn ich Geld auf dem Konto hatte, gab ich es auch aus. Das Geldausgeben war wie eine Belohnung für mich für die harte Arbeit, die ich in den Verdienst des Geldes investiert hatte.

Auch mit Geldanlagen hatte ich wenig Erfolg. Noch während des Studiums hatte mir meine Hausbank einen Aktienfond von ihnen ans Herz gelegt, der jedoch wenig einbrachte und nach einigen Jahren auch wieder von mir gekündigt wurde.

Die erste kluge Entscheidung

Meine erste kluge Entscheidung war der Kauf einer kleinen Eigentumswohnung in München im Alter von 29 Jahren. Dies hatte sich durch einen glücklichen Zufall ergeben. Als ich meiner Vermieterin mitteilte, dass ich nach Zürich ziehen werde und meine geliebte Wohnung in Untergiesing-Harlaching entsprechend aufgeben müsse, meinte sie: «Super, dann kann ich sie jetzt ja verkaufen».

Da habe ich natürlich gleich die Ohren gespitzt und sie nach dem Preis gefragt. Die Eigentümerin war schon etwas älter und war wohl nicht mehr ganz über den Wohnungsmarkt in München auf dem Laufenden. Jedenfalls war ihr Wunschpreis sehr günstig, so dass ich direkt zugeschlagen habe.

Schnell lud ich mir auf Amazon das Buch Immobilienfinanzierung: Neue Kredite, neue Wege herunter und brachte mein Wissen für den Kauf auf den erforderlichen Stand. Zudem holte bei verschiedenen Banken Angebote für einen Hypothekarkredit ein und erhielt letztlich ein super Angebot, das es mir ermöglichte, die Wohnung in unter 15 Jahren abzubezahlen.

Der Aha-Effekt

Bis Mitte 30 hat sich dann erst mal nichts geändert. Dann kamen zwei Dinge zusammen: Zum einen habe ich den Job gewechselt und bin vom Bildungssektor zu einer Versicherung gewechselt. Dadurch kam ich ganz automatisch mit dem Thema Altersvorsorge in Berührung. Zum anderen entschied ich mich dazu, ein Aktiendepot zu eröffnen. Innerhalb kürzester Zeit hat sich das eingezahlte Geld um mehrere hundert Franken vermehrt. Ich war überrascht, wie einfach das doch ging. Und plötzlich hat es bei mir Klick gemacht.

Kurz darauf gab es den ersten Schreckmoment. Ich war gerade allein im Wohnmobil unterwegs in Schottland als meine Aktien um mehr als 1.000 CHF ins Minus rutschten. Grund dafür war das angespannte Verhältnis zwischen den USA und China. Ich schaute immer wieder in die App und überlegte, die Aktien zu verkaufen.

Letztlich tat ich es nicht und das war auch gut so. Die Aktien stiegen nach einer Weile wieder und sind inzwischen weit im Plus. Man muss sich nur immer wieder vor Augen halten, dass das Ziel ein langfristiger Vermögensaufbau ist. Kurzweilige Schwankungen gleichen sich nach einer Weile wieder aus und müssen einfach ausgesessen werden. Noch sicherer verfährt man, wenn man in ETFs (Exchange Traded Fonds) investiert.

Plötzlich kam der Spass am Investieren

Mit den ersten Erfolgen kam auch die Begeisterung für das Thema Finanzen. Ich prüfte nicht nur regelmässig den Stand meiner Aktien, sondern informierte mich auch vermehrt auf Finanzblogs und via Finanzliteratur über sinnvolle Investitionsmöglichkeiten und Anlagestrategien. Insbesondere Artikel von Warren Buffet interessierten mich und ich frage mich bei den ersten Investitionen: «Was würde Warren Buffet tun?».

Ich begann zu analysieren, für was ich Geld ausgab und stellte eine grobe Budgetplanung auf. So konnte ich das monatliche Sparkapital definieren. Dieses teilte ich in mehrere Teile auf: Ein Teil geht auf das Sparkonto als Rücklage für Notfälle. Ein zweiter Teil wird monatlich in die Säule 3a eingezahlt. Dadurch sorge ich nicht nur für das Alter vor, sondern spare auch jährlich Steuern. Der Grossteil wird jedoch jeden Monat in mein Aktiendepot investiert.

Ziel: Finanzielle Unabhängigkeit

Innerhalb von nur wenigen Jahren konnte ich so ein sechsstelliges Aktienvermögen aufbauen. Zusammen mit meiner Eigentumswohnung in München, die bald abbezahlt sein wird, kam so ein ordentliches Sümmchen zusammen. Dieses möchte ich in den kommenden Jahren noch weiter ausbauen. Dazu habe ich mir konkrete Ziele gesetzt: wie viel ich jährlich investiere und wie viel Gewinn ich mir dabei erhoffe.

Und auch mein Hauptziel steht fest: Ich möchte in den kommenden zwei bis fünf Jahren (je nachdem wie sich die Weltlage entwickelt) finanziell unabhängig werden. Natürlich möchte ich nicht einfach in Rente gehen und dann die Tage mit Netflix auf dem Sofa verbringen. Mein Traum ist es, mehr Zeit für eigene Projekte, Hobbies und meinen drei Monate alten Sohn zu haben. Also wirklich frei über mein Leben und meinen Alltag entscheiden zu können.

Das war ein Einblick in meinen Weg zum Thema Finanzen und meine persönlichen Ziele. Meines Erachtens nach, ist es wichtig, sich konkrete Ziele zu setzen. Nur so kann man feststellen, was einem wirklich wichtig ist und was man im Leben erreichen möchte.

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