Warum in Aktien investieren: 4 gute Gründe

Über Jahrzehnte haben wir unser Geld zur Bank getragen und auf unser Sparbuch eingezahlt. Selbst in Zeiten als Banken noch Zinsen ausgezahlt haben, konnte man sein Vermögen so nur in sehr kleinem Masse vermehren. Jetzt, in Zeiten von Niedrig- oder gar Negativzinsen, macht es erst recht keinen Sinn mehr, sein Geld auf dem Spar- oder Girokonto zu parken. Ausser es geht um den berühmten Notgroschen, den man auf der Seite haben sollte. Wer sein Geld vermehren und ein Vermögen aufbauen möchte, sollte stattdessen in Aktien investieren.

1. Mehr Flexibilität im Vergleich zu Immobilien

Die Frage, ob Immobilien oder Aktien die bessere Investitionsmöglichkeit sind, ist nicht so einfach zu beantworten. Oder besser gesagt, die Antwort ist: Es kommt darauf an. Und zwar, wie viel man für die Immobilie zahlt, wo sich diese befindet und wie viel man stattdessen Miete zahlen würde.

Ich selbst habe vor 10 Jahren eine kleine 1.5 Zimmer-Wohnung in München gekauft und es hat sich als eine super Investition erwiesen. Immobilien haben aber auch Nachteile. Ein sehr grosser Teil des Vermögens ist gebunden, so dass man im Notfall nicht darauf zugreifen kann. Zudem sind Immobilien mit viel Aufwand verbunden: Eigentümerversammlungen, Mieterwechsel (wenn man nicht selbst drin lebt), Nebenkostenabrechnungen, Renovationen, usw.

Auf Aktien kann man hingegen jederzeit zugreifen. Wenn man mal unverhofft einen grösseren Betrag benötigt, kann man einen Teil seiner Aktien verkaufen. Auch der Aufwand hält sich bei Aktien sehr in Grenzen: Depot eröffnen, Aktien kaufen und sich hin und wieder über aktuelle Trends und die Marktentwicklung informieren. Ansonsten hat man genügend Zeit, seinem Geld beim Vermehren zuzuschauen.

In der Schweiz kommt bei Immobilien zudem der komplizierte Prozess hinzu. Man benötigt nicht nur 20% Eigenkapital, sondern muss der Bank auch aufzeigen, dass die Immobilie dauerhaft tragbar ist. Dabei rechnen die Banken jedoch nicht mit dem eigentlichen Zins, sondern mit dem kalkulatorischen Zins von 5%. Dadurch platzt der Traum vom Eigenheim für viele schnell wieder. In Aktien kann man jedoch immer investieren – auch wenn man erst mal mit weniger Geld startet.

2. Hohe Renditen durch Aktien

Aktien können sehr hohe Renditen erzielen. Selbst mit einer konservativen Investition sind 5% Rendite im Jahr realistisch. Dies zeigen auch Statistiken für Deutschland und die Schweiz. Hier einige Beispiele:

Wer Anfang 2012 in den DAX investierte und diese Aktien Ende 2021 wieder verkaufte, erzielte eine jährliche Rendite von durchschnittlich 11,3 Prozent» (Quelle: Statista).

Ähnlich schaut es in der Schweiz aus. Wer Anfang 2012 in den Schweizer Aktienmarkt investierte und die Aktien Ende 2021 wieder verkaufte, erzielte innerhalb der 10 Jahre sogar eine jährliche Rendite von 11,90 Prozent (Quelle: Luzerner Kantonalbank).

Mit innovativen Unternehmen kann man sogar noch deutlich höhere Renditen erzielen. So stieg die Aktie von Tesla in den letzten fünf Jahren um unglaubliche 1.500%, die von Nvidia um 648% und die von Amazon um 212%.

Selbst ETFs (Exchange Traded Funds), die als sehr sichere Anlage gelten, da sie eine Vielzahl an Unternehmen abdecken, erzielten zum Teil zweitstellige Renditen im Jahr.

3. Du profitierst vom Zinseszinseffekt

Mit Aktien oder Fonds erhältst du keine Zinsen, sondern erzielst Renditen. Bei thesaurierenden Fonds werden die Renditen nicht ausgezahlt, sondern immer wieder reinvestiert. Der Effekt ist entsprechend der gleiche wie beim Zinseszins.

Beispiel: Du investierst 100.000 CHF und erzielst eine durchschnittliche Rendite von 8% im Jahr. Ohne Reinvestition hast du nach 20 Jahren 260.000 CHF angespart. Wird die Rendite hingegen reinvestiert, wie dies bei einem thesaurierenden ETF der Fall ist, stehen dir nach 20 Jahren 503.383 CHF zur Verfügung.

Den gleichen Effekt erzielt man mit Dividendenaktien. Jedenfalls, wenn man die Ausschüttung nicht ausgibt, sondern sie unmittelbar wieder in Aktien reinvestiert. Der Zinseszins kann ein wahrer Rendite-Turbo sein, wenn man sein Potential langfristig nutzt. Selbst Albert Einstein bezeichnete den Zinseszinseffekt als das achte Weltwunder bzw. als die stärkste Kraft im Universum.

4. Aktien sind viel besser als ihr Ruf!

Wenn man sich so umhört, könnte man meinen, Investitionen am Aktienmarkt wären reines Glückspiel und Investoren alle Spekulanten. Man hört Geschichten, wie viel Geld Bekannte verloren haben oder wie sie übers Ohr gehauen wurden. Dabei hat man das Risiko beim Investieren in Aktien selbst in der Hand und kann es minimieren.

Klar, wenn man sein ganzes Geld in nur eine Aktie investiert, ist das Risiko sehr gross. So geschehen 1996 in Deutschland, als tausende Bürger ihr Erspartes beim Börsengang der Telekom in deren Aktien investierten und viel Geld verloren. Und auch Schweizer, die ihr Erspartes nur in Bankaktien (z.B. UBS oder Credit Suisse) investierten, haben 2008 grosse finanzielle Verluste erzielt.

Daher ist es wichtig, sein Portfolio zu diversifizieren und nicht nur auf ein Unternehmen oder eine Branche zu setzen. Oder man investiert gleich in ETFs, die einen ganzen Index und somit eine Vielzahl an Unternehmen abdecken. Hier ist das Risiko noch mal deutlich geringer als bei Einzelaktien. Also, keine Angst vorm Investieren!

Zusatz: Frauen sind die besseren Investoren

Uns Frauen fehlt manchmal das Selbstbewusstsein bei Finanzthemen. Dabei sind wir sogar sehr gut im Investieren, wie eine Analyse von Statista zeigt.

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